Unsere Schule schaut auf eine lange, über 300-jährige Geschichte zurück. Der Name „Herderschule“ (von Johann Gottfried Herder) deutet schon an, dass unsere Schule ursprünglich eine evangelische Konfessionsschule war. Hier einige Daten dazu:

  • Bereits 1685 wird eine Schule in Frohnhausen erwähnt. Sie ist eine katholische Bekenntnisschule, die von den Kindern der drei Bauernschaften Frohnhausen, Holsterhausen und Altendorf besucht wird.
  • In einem Bericht von 1785 heißt es, das Schulhaus sei viel zu eng: Es besteht nur aus einem Schulzimmer, in dem zwar Bänke, aber keine Schreibpulte für die Kinder stehen. Der Lehrer ist im Zweitberuf Bergmann.
  • 1813 ist endlich das neue Schulhaus fertig. Es stand etwa dort, wo sich heute die Turnhalle des Alfred-Krupp-Gymnasiums befindet.
  • 1832 zählt die Schule schon 248 schulpflichtige Kinder, bis 1854 wächst sie auf 400 an.
  • 1859 wird eine eigene Schule für die Altendorfer, 1863 für die Holsterhauser Kinder gebaut. Neun Jahre später wird die erste evangelische Schule an der Frohnhauser Straße eingeweiht.
  • Während des Zweiten Weltkriegs müssen die Essener Schulen wegen der Gefährdung durch Luftangriffe geschlossen bleiben. Viele von ihnen werden unbrauchbar oder völlig zerstört. Die Schulen müssen zusammengelegt werden. So ist auch die evangelische Herderschule von 1945 bis 1957 als Gastschule in der heutigen Elisabethschule untergebracht. Die Kinder haben Schichtunterricht: Für die sechsjährigen Schulanfänger beginnt der Unterricht erst nachmittags um 16 Uhr. Jeweils drei Schüler teilen sich ein Lesebuch, Rechenbücher gibt es gar nicht. Schreibhefte sind selten und die Kinder benutzen zum Schreiben jegliches Papier, das aufzutreiben ist. Auch können manche Kinder wochenlang nicht am Unterricht teilnehmen, weil sie keine Schuhe besitzen. Die tägliche Schulspeisung ist für viele die einzige warme Mahlzeit am Tag.
  • Am 8. Juli 1957 können sich 350 Kinder, fünf Lehrerinnen und drei Lehrer über die Einweihung des neuen Schulgebäudes freuen. Es liegt am Postreitweg, dem alten preußischen Postweg zwischen Mülheim und Essen. Darum wird der Postreiter zur Wappenfigur der Schule.
  • Im Schuljahr 1967/68 kommt es zur Neuordnung des Volksschulwesens. Die Volksschule wird aufgeteilt in die Grundschule (1.–4. Klasse) und die Hauptschule (5.–9. Klasse). Die Grundschule wird als „Unterstufe des Schulwesens“ bezeichnet. Die Reform, die am 19.08.1968 in Kraft tritt, bedeutet das vorläufige Ende der Herderschule: Die Hauptschulkinder besuchen von nun an die Hauptschule an der Raumerstraße, die Grundschulkinder bleiben im Schulgebäude am Postreitweg. Die Eltern sprechen sich dafür aus, dass die Grundschule eine Gemeinschaftsgrundschule wird und den Namen „Grundschule am Postreitweg“ erhält. In sieben Klassen werden 247 Kinder unterrichtet. Doch schon 1970 wird der Name wieder in „Herderschule“ verändert.